Amazon Echo Hub im Test: Smarthome zum An-die-Wand-Klatschen (2024)

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Amazon Echo Hub im Test: Smarthome zum An-die-Wand-Klatschen (1)

Smarthome-Technik hat es in Familien oft schwer. In vielen Fällen gibt es nur ein Gerät, das auf alle Funktionen Zugriff hat, meist das Smartphone eines Elternteils. Mit dem Echo Hub will Amazon das ändern. Das Gerät sieht mit seinem acht Zoll großen Touchscreen aus wie ein Tablet, wird aber fest an die Wand montiert. Sein Display schaltet sich bei Annäherung automatisch ein, sein Dashboard, eine Art virtuelles Armaturenbrett, verfügt über Steuerflächen für Licht und Heizung sowie Sicherheitskameras. Die Stromversorgung erfolgt per Steckdose, der Preis liegt bei 200 Euro.

Mix aus Fire Tablet und Echo Show

Der Echo Hub ist Amazons erstes Gerät dieser Art, die technische Verwandtschaft mit vorhandenen Produkten unübersehbar. Mit Maßen von 202 × 137 × 15 Millimetern ist das weiße Gehäuse so groß und breit wie, aber etwas dicker als das des Einsteigertablets Fire HD 8. Das Display erinnert mit seinem 1,5 Zentimeter breiten Rand an den Echo Show 8. Allerdings fehlt dessen dicker Lautsprecherbuckel. Stattdessen tönt der Echo Hub über zwei in den Rahmen verbaute Breitbandlautsprecher.

So wie der Echo Show hat auch er nur wenige Tasten, zwei für die Lautstärkeregelung, eine zum Stummschalten der Mikrofone. Einen Einschaltknopf spart sich Amazon. Wie andere Lautsprecher und Displays des Herstellers ist der Echo Hub auf Dauerbetrieb ausgelegt. Außer einer USB-Buchse zur Stromversorgung gibt es keine Anschlüsse. Hinter vier stecknadelkopfgroßen Öffnungen verbergen sich die Mikrofone sowie der Infrarot-Bewegungssensor. Der Helligkeitssensor ist unter der Kunststofffläche nicht zu erkennen.

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Erst bohren, dann fragen

Wer schon mal etwas an die Wand gebohrt hat, bekommt auch die Montage des Echo Hub hin. Zum Lieferumfang gehört neben zwei Schrauben und Dübeln eine Wandhalterung mit Metallhaken. Ist die befestigt, hängt man den Echo Hub darin ein. Eine Aussparung auf dessen Rückseite sorgt dafür, dass er trotz Halterung und Stromkabel eng an der Wand anliegt. Das mitgelieferte Stromkabel ist 1,8 Meter lang. Über einen optionalen USB-C-Adapter kann man den Echo Hub aber auch mittels Netzwerkkabel mit Strom versorgen (Power over Ethernet, PoE).

Noch schneller ist das Gerät einsatzbereit, wenn man es mit einem als Zubehör erhältlichen Standfuß auf einem Tisch oder einer Kommode platziert. Im Test haben wir dafür den Sanus MEGTS1-W2 (35 Euro) verwendet. Er passt optisch gut und ist stabil.

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Die Bedienoberfläche richtet man so ein wie beim Echo Show. Ein geführter Dialog klärt mit uns das infrage kommende Amazon-Konto, die WLAN-Zugangsdaten und einiges mehr. Die Passwörter auf dem unhandlichen Display statt auf dem Smartphone einzutippen, ist lästig, aber zum Glück nur einmal nötig. Die Einrichtung ist schnell erledigt, der Echo Hub nach wenigen Minuten einsatzbereit.

Wichtig: Die Geräte und Räume, die man damit steuert, muss man mit der Alexa-App fürs Smartphone oder Tablet hinzufügen – wie immer bei Amazon. Mit dem Echo Hub selbst ist das nicht möglich. Immerhin übernimmt er die Aufgabe als Funkzentrale. Weil er neben Wi-Fi 5 die Funkprotokolle ZigBee, Bluetooth Low Energy Mesh, Thread sowie die Smarthome-»Weltsprache« Matter versteht, kann er auf Wunsch diverse andere Smarthome-Hubs ersetzen.

Übersichtlich und schnell

Das Bedienkonzept erfüllt die Erwartungen. Die Software ist speziell für die Gerätesteuerung angepasst, keine weiteren Funktionen lenken von diesem Zweck ab. So kommt man auf dem dreigeteilten Bildschirm schnell zum Ziel.

Links scrollt man senkrecht durch eine Liste von Räumen. Unten wischt man waagerecht durch die Gerätekategorien wie etwa Kameras, Heizungen und Klimaanlagen, Lampen sowie Steckdosen. Unter »Sonstige« sind Saugroboter, Ventilatoren, Rollos und anderes gebündelt. Der Echo Show bietet auf diese Gerätekategorien keinen Zugriff.

Mit »Aktive Medien« ändert man die Lautstärke bereits laufender Musik und die Auswahl der Lautsprecher, auf denen sie spielt. Das geht allerdings nur mit Amazon-Boxen, nicht mit denen anderer Marken.

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Der dritte Bereich ist der größte und zeigt in Form von Widgets beispielsweise alle Geräte in einem Raum oder in einem von der Anwenderin oder dem Anwender definierten Bereich. Eine Übersicht der Sicherheitskameras gibt es auch, aber nur für Kameras der Amazon-Marke Ring werden aktuelle Stand- oder Livebilder angezeigt. Bei Modellen anderer Marken muss man dafür zusätzlich auf deren Kachel tippen.

Wer will, fügt zudem Widgets für die Wettervorhersage, den Familienkalender oder die Einkaufsliste hinzu. In Sachen Alltagsorganisation bietet der Echo Hub die gleiche, dünne Widget-Auswahl wie ein Echo Show. Sein Geräte-Dashboard ist aber viel übersichtlicher und führt mit weniger Handgriffen zum Ziel als beim Echo Show. Nicht nur, dass mehr Geräte bedienbar sind. Speziell in Sachen Lichtsteuerung ist der Hub dem Show überlegen. Letzterer kann seltsamerweise Lampen nicht färben. Der Neuzugang schon, so, wie es sein sollte.

Komm doch mal näher

Die Smarthomesteuerung mit dem Echo Hub macht nicht zuletzt auch deshalb Spaß, weil Amazon die Annäherungsautomatik gut umgesetzt hat. Nähert man sich dem Gerät, verschwindet der Bildschirmschoner und gibt den Blick auf das Dashboard frei. Eine Anmeldung per Gesichtsscan, Zifferncode oder Passwort ist nicht vorgesehen. Nach rund zwei Minuten ohne Zuwendung aktiviert sich wieder ein nach Gusto gewähltes Hintergrundbild, sodass der Echo Hub als digitaler Bilderrahmen fungiert.

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Der Touch-Bildschirm hat eine mit 1280 × 800 Bildpunkten für den Zweck ausreichende Auflösung und lässt sich auch in heller Umgebung gut ablesen. Ein Sensor passt die Helligkeit automatisch an. Man kann ihn aber auch abschalten und selbst regeln, wie hell, kühl oder warm das Display leuchtet.

Bildschirm und Software reagieren schnell. Zwar ist der für die Rechenarbeit zuständige Chipsatz vom Typ MediaTek MT 8169 A kein Kraftprotz und schon gut abgehangen, kam schon in der 2022er-Auflage Fire HD 8 zum Einsatz. Für die Smarthomesteuerung reicht er aber aus.

Entertainment und Small Talk

Die unterhaltenden und kommunikativen Fähigkeiten des Echo Show enthält Amazon dem Echo Hub nicht vor. Das Display ist kontraststark und hell genug, um Videos zu streamen. Richtig gut ist aber nur Amazon Prime Video eingebettet. Wiederum fürs Musikstreaming lässt sich über die Alexa-App jeder gängige Anbieter voreinstellen. Wegen des bauartbedingt dünnen Klangs taugt das Gerät aber weder als Glotze noch als Boombox. Allenfalls Erzählpodcasts und Nachrichten sind erträglich.

Wie bei allen Echo-Geräten können sich Familienmitglieder von Lautsprecher zu Lautsprecher anrufen. Es muss aber bei einem Telefonat bleiben. Für Videochats fehlt dem Gerät die Kamera.

Was ist mit Alexa?

Weil der Schwerpunkt auf der Touch-Bedienung liegt, könnte man glatt vergessen, dass der Echo Hub auch ein Alexa-Lautsprecher ist. Das bedeutet: Die Sprachassistenz kann auf dem Gerät alles, was sie auf anderen Amazon-Geräten auch kann. Die vier Mikrofone reagieren gut, auch aus der Ferne. So kann man per Sprachbefehl von der Couch aus das Licht dimmen, sofern man in Hörweite ist. Das Bild einer Kamera anzeigen zu lassen, ist ohnehin nur sinnvoll, wenn man vor dem Bildschirm steht. Musik sollte man ohnehin lieber von einem anderen Lautsprecher abspielen lassen.

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Fazit

Die Bedienoberfläche des Echo Hub ist mustergültig für die Steuerung von Smarthomegeräten angepasst – besser als beim Echo Show. Er ist einfach einzurichten, leicht zu montieren und hängt dank der unscheinbaren Kabelzuführung eng an der Wand. Das Aufwecken per Näherungssensor macht die Bedienung leicht.

Während Amazon bei smarten Lautsprechern zuletzt wenig einfiel, macht das Unternehmen mit diesem Produkt einen großen Schritt in Richtung eines einfach bedienbaren Smarthomes. Wer sich für den Echo Show entscheidet, muss allerdings unverändert hinnehmen, dass eine Cloudanbindung bei Amazon Pflicht ist. Ohne die geht auch beim Echo Hub nichts.

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Amazon Echo Hub im Test: Smarthome zum An-die-Wand-Klatschen (14)

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04.06.2024 11.30 Uhr

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